Klimaneutralität dank erneuerbaren Energien
Netto-Null heisst minus 46'000'000 Tonnen CO2-Äquivalente
Der Bundesrat hat 2019 die Klimaneutralität der Schweiz bis 2050 beschlossen: Die gegenwärtigen Treibhausgasemissionen von rund 46 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr müssen bis in dreissig Jahren auf Netto-Null reduziert werden [1]. Nicht vermeidbare Emissionen – etwa der Methanausstoss aus der Viehwirtschaft – müssen durch negative Emissionstechnologien kompensiert werden. Das heisst, sie müssen durch natürliche oder technische Speicher absorbiert werden. Mit der Realisierung dieses ambitionierten Ziels trägt die Schweiz dazu bei, die hohe Geschwindigkeit der Erderwärmung zu drosseln. Als Richtwert ist am Übereinkommen von Paris 2015 eine globale Temperaturdifferenz von unter 2°C gegenüber der vorindustriellen Zeit vereinbart worden. Vom IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) wird sogar eine Begrenzung auf 1.5°C als notwendig erachtet, um irreversible und schädliche Langzeitfolgen zu verhindern [2]. Wie fast alle Nationen der Welt hat auch die Schweiz das Übereinkommen von Paris mitunterzeichnet. Zwei Jahre später hat die Schweizer Stimmbevölkerung zudem der Energiestrategie 2050 zugestimmt. Diese sieht neben der Energieeffizienz-Förderung und dem Kernenergie-Ausstieg einen Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz vor.
Erneuerbare Energien als Schlüssel zur langfristigen Nachhaltigkeit
Die im November 2020 publizierten Energieperspektiven 2050+ zeigen erstmals umfassend auf, wie die Schweiz die beiden Energieziele der Klimaneutralität und des Atomausstiegs erreichen kann [3]. Das zentrale Standbein dieser Szenarien ist der konsequente und umfassende Ausbau der erneuerbaren Energien zur Dekarbonisierung sowie Elektrifizierung des heutigen Energiesystems (inklusive Verkehr): Photovoltaikanlagen sollen dereinst 40% der gesamten Stromversorgung abdecken. Dafür ist ein Produktionsausbau von gegenwärtig 2 auf 34 Terawattstunden pro Jahr notwendig, also weit mehr als eine Verzehnfachung der jetzigen Produktion aus Photovoltaikanlagen. Auch die Wind-, Biogas- sowie Geothermie-Nutzung werden in Zukunft an Relevanz gewinnen. Die Wasserkraft soll auch in Zukunft mit 53% der wichtigste Stromerzeuger in der Schweiz bleiben.
Schon heute arbeitet jede zwanzigste Person im Umwelt- und Cleantech-Sektor. Dieser Anteil wird zukünftig stark wachsen, da immense Investitionen in die Energieinfrastruktur der Schweiz unumgänglich sind – aktuelle Schätzungen belaufen sich auf über 1.5 Billionen Franken bis 2050.
Fit für die Zukunft mit dem CAS Erneuerbare Energien
Um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, sind neben Investitionen auch kompetente Fach- und Führungskräfte notwendig. Weiterbildungen können wertvolle Inputs liefern, um frühzeitig Chancen zu identifizieren und zu nutzen.
Im CAS Erneuerbare Energien der OST lernen Sie in 20 Kurstagen über ein halbes Jahr verteilt das erforderliche Rüstzeug um die nachhaltige Energieversorgung von morgen bereitzustellen. Der berufsbegleitende und praxisorientierte Unterricht ist in fünf Module aufgeteilt: Grundlagen der Energieversorgung, Technologien der Energieversorgung, Wirtschaftlichkeit, Green Marketing sowie Praxistransfer. Der letzte Block wird mit einer Projektarbeit abgerundet – wenn möglich aus Ihrem Unternehmen.
Der CAS-Lehrgang wird vom Institut WERZ der Ostschweizer Fachhochschule in Zug durchgeführt und startet im September 2021. Unten finden Sie einen Überblick der Kursinhalte und auf der Kursseite weitere Informationen und Termine für Infoanlässe.
Überblick der Kursinhalte
Modul 1: Grundlagen der Energieversorgung
Sie suchen Grundlagenwissen zur schweizerischen Energiestatistik und Energiepolitik? Melden Sie sich für das Modul Grundlagen der Energieversorgung an:
Themen: | Energiewirtschaftliche Aspekte, Rahmenbedingungen und Perspektiven, Gesetzliche Grundlagen, Mustervorschriften der Kantone (MuKEn 2014) |
Zeitraum: | September 2021 – Januar 2022 |
ECTS: | 2 ECTS |
Kosten: | 1'700 CHF |
Abschluss: | Abschlussprüfung und Zertifikat |
Modul 2: Technologien der Energieversorgung
Sie sind an den einzelnen Technologien und ihrer Funktionsweise interessiert? Melden Sie sich für das Modul Technologien der Energieversorgung an:
Themen: | Technologien zur Gewinnung, Speicherung und Nutzung erneuerbarer Energien |
Zeitraum: | September 2021 – Februar 2022 |
ECTS: | 5 ECTS |
Kosten: | 3'500 CHF |
Abschluss: | Abschlussprüfung und Zertifikat |
Modul 3: Wirtschaftlichkeit
Sie interessieren sich für die Berechnung der Kosten verschiedener Technologien und wie diese über den gesamten Lebenszyklus wirtschaftlich betrieben werden können? Melden Sie sich für das Modul Wirtschaftlichkeit von erneuerbaren Energien an:
Themen: | Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Lebenszyklusbetrachtungen, Förderprogramme, technologierelevante Förderkriterien |
Zeitraum: | Dezember 2021 - Februar 2022 |
ECTS: | 3 ECTS |
Kosten: | 2'300 CHF |
Abschluss: | Abschlussprüfung und Zertifikat |
Modul 4: Green Marketing
Sie interessieren sich dafür, wie ein Unternehmen den Einsatz erneuerbarer Technologien für sein Marketing einsetzen kann? Melden Sie sich für das Modul Green Marketing an:
Themen: | Konzepte, Instrumente, Massnahmen, Business-to-Business und Business-to-Customer |
Zeitraum: | November 2021 - März 2022 |
ECTS: | 2 ECTS |
Kosten: | 1'700 CHF |
Abschluss: | Abschlussprüfung und Zertifikat |
Sie finden auf der Kursseite weitere Informationen zum CAS sowie das Anmeldeformular.
Quellen:
[1]: Bundesrat 2019, https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-76206.html
[2]: IPCC 2018, https://www.ipcc.ch/sr15/
[3]: BFE 2020, www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html

Autorin:
Davita Steinemann,
Projektleiter Institut WERZ